Schöne Künste

 So ein Miststück! Diesen Satz wird hier keiner hören, denn die nachfolgenden Programme sind hochwertig, unfassbar frech und schlichtweg mordsunterhaltsam. Ich kann sie alle aus erster Hand empfehlen:

Unfreiwillig komisch (Duo)


Es gibt nur wenig gute Gründe (Bürgerkrieg, Bundesliga, Besuch des englisch-indischen Onkels), das Programm »Unfreiwillig komisch« der trostpreisgekrönten Kabarettisten Henning Ruwe und Martin Valenske zu verpassen:  Hochpolitisch, höchst gemein und höchstens zwischen den Zeilen versöhnlich bieten sie mit ihrem Programm allem politischen Versagen der heutigen Zeit die Stirn. Manchmal unfreiwillig, aber immer sehr komisch, wühlen sich die zwei jungen Kabarettisten der Berliner Distel durch all die Themen, um die sich die große Koalition überraschenderweise immer erst kurz vor der Wahl kümmert. 


In Zeiten des Mietenwahnsinns testen sie die letzten bezahlbaren Brücken Berlins, diagnostizieren dem Gesundheitssektor Kapitalismus im Endstadium und lassen sich trotz neuer Ernährungstrends nicht die Butter vom Brot nehmen. Mit viel bitterbösem Witz und sympathischer Lockerheit beweisen die Kabarettisten in ihrem dritten gemeinsamen Programm, dass politische Satire wohl noch eine ganze Weile gebraucht wird. »Unfreiwillig komisch« - tagesaktuell und höchst unterhaltsam. Ein Muss für alle Freunde des echten politischen Kabaretts.

Die netten Jahre sind vorbei (Solo)


Früher war alles besser: Die Nachbarn haben gegrüßt, der Diesel war ein sauberes Auto und die SPD kümmerte sich noch um den kleinen Mann. Und heute? Wer nicht schon vor seiner Geburt privat vorsorgt, landet in der Altersarmut, ein Donald Trump wartet seit 72 Jahren erfolglos auf ein Spenderhirn und statt der gewählten Bundesregierung regieren Hass und Angst. Kann man in so schwierigen Zeiten überhaupt noch Satire machen? Der Kabarettist Henning Ruwe hat auf seine letzte Mieterhöhung geschaut und festgestellt: „Ja, ich muss sogar.“ Beim Blick auf die Welt bemerkt er mit nüchterner Besoffenheit: Die netten Jahre sind vorbei!


In seinem zweiten Soloprogramm stellt der junge Kabarettist der Berliner Distel entscheidende Fragen über unsere Zukunft: War‘s das? Können wir den Planeten jetzt abschreiben? Und wenn ja, ohne, dass ein Banker dabei mitverdient? Reformiert unser Gesundheitsminister endlich die Organspende und gibt's dann für jeden die Spahncard 100? Wie verhalte ich mich, wenn ich das Herz von Beatrix von Storch bekomme? Und warum stellt angesichts des boomenden Online-Shoppings niemand fest, dass wir geliefert sind? Die Sachlage ist eindeutig: Das Kabarett muss wieder absurder werden als die Wirklichkeit. Mit diesem Ziel tritt Henning Ruwe an und hat neben dem klassisch politischen Kabarett auch jede Menge Anekdoten und überraschende Perspektiven im Gepäck und zeigt dabei, was er unter Haltung versteht. Auf das Publikum wartet ein erfrischender Abend - sympathisch, witzig und nie um eine Böswilligkeit verlegen.

 In 80 Minuten um die Welt (Reisebericht Solo)


Sie ist einer der letzten großen Sehnsuchtsorte: Palmen, weiße Strände, strahlend blaues Meer – das ist die Südsee.
Henning Ruwe berichtet von aufregenden Erlebnissen und Begegnungen auf den verschiedenen Inseln Tahitis, von der Hauptstadt Papeete bis hin zur Perle der Südsee, Bora-Bora, in einem Reisebericht der besonderen Art.


Sympathisch und unterhaltsam erzählt der Kabarettist der Berliner Distel von Land und Leuten, verrät viel Wissenswertes über die fernen Inselwelten, bringt begeisternde Bilder mit - und wen dann tatsächlich die Reiselust packt, für den hat Ruwe noch so einige nützliche Reisetipps im Gepäck. Ein heiterer Nachmittag zum Lachen und Träumen.

Kabarett am Lagerfeuer (Draußen Duo)


Wenn die zwei Humorprofis der Berliner Distel auftauchen, kann das nur eines bedeuten: Es wird ein sehr lustiger Abend. In ihrem neuen Format »Kabarett am Lagerfeuer« fackeln Henning Ruwe und Martin Valenske nicht lange: 60 Minuten fabelhaftes Kabarett, die besten, schönsten und witzigsten Einfälle des Duos mit jeder Menge Haltung beweisen auch in diesen merkwürdigen Zeiten: Lachen bleibt ansteckend. Und das ist auch gut so. Während sich das Publikum in gemütlicher Atmosphäre mit Glühwein entspannt zurücklehnt, kann sich die Politik warm anziehen.

Ruwe und Valenske klären auf, warum es heute »Kein Sex vor dem Kita-Platz« heißt, diagnostizieren dem Gesundheitssektor Kapitalismus im Endstadium und lassen sich trotz neuer Ernährungstrends nicht die Butter vom Brot nehmen. Mit viel bitterbösem Witz und sympathischer Lockerheit beweisen sie, dass politische Satire wohl noch eine ganze Weile systemrelevant bleibt. »Kabarett am Lagerfeuer« macht Kleinkunst auf besondere Weise wieder erlebbar: Draußen, sicher, vor allem aber sehr unterhaltsam. Ein heißer Tipp für die kalte Jahreszeit.

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